INTERVIEW

War es schon immer Ihr Wunsch, das Unternehmen zu übernehmen?
Mehr oder weniger, schon als Kleinkind war ich oft im Geschäft. Für meine Eltern war es als Unternehmer in DDR-Zeiten schwierig, einen Kindergartenplatz zu  bekommen. Schon frühzeitig habe ich nach den Werkzeugen gegriffen und es hat mich von Kindheit an interessiert. Ich bin im Unternehmen praktisch groß geworden und in das Geschäft und die Arbeit reingewachsen. Da stellte sich für mich die Frage nach einem anderen Beruf gar nicht.

Welche Produkte und Dienstleistungen bieten Sie an?
Wir bieten Brillen für jedes Alter und jeden Geldbeutel an. Des Weiteren haben wir auch Kontaktlinsen im Angebot. Wir vermessen die Augen selber, machen auch Sehtests für die Fahrschule und wir führen Hausbesuche für Kunden durch, die den Laden nicht erreichen können. Für sie vermesse ich die Augen direkt zu  Hause und nehme auch eine kleine Auswahl an Brillen mit. So können Kunden, die nicht mehr mobil sind, dennoch von unserem Angebot profitieren.
In Zukunft möchte ich auch Besuche in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen anbieten.

Was ist das Besondere an Ihrem Beruf?
Es ist sehr abwechslungsreich und es sind zwei Bereiche. Zum Einen ist es die Arbeit mit dem Menschen; sie ist sehr individuell.
Die andere Seite ist, dass mein Beruf ein Handwerksberuf ist. Im Grunde sind es Miniaturreparaturen. Das ist ein phantastischer Beruf. Da sich die Technik ständig weiterentwickelt, müssen immer wieder neue Informationen aufgegriffen werden. Ich lese ständig Fachzeitungen, anders geht es gar nicht. Auch werden die Geräte, mit denen die Augen vermessen werden, immer ausgefeilter. Das sind inzwischen kleine Computer. Schließlich ist jedes Auge individuell. Trotzdem müssen beide Augen einfühlsam nachvermessen werden. Das kann das Internet nicht.

Gab es Herausforderungen bei der Übernahme, bzw. was ist schwierig?
Das ist nicht so einfach zu beantworten. Bei der Übernahme selbst nicht, das war ein fließender Übergang. Schwierig ist, dass manchmal Kunden zu uns kommen, die eine Brille im Internet bestellt haben und die überhaupt nicht passt oder falsche Werte hat. Da helfen wir dann.
Wie ich vorher schon sagte, fehlt auch im Internet das persönliche Anpassen der Brille bzw. die persönliche Beratung. Das alles kann das Internet nicht bieten.

Was bedeutet Forst für Sie?
Forst ist meine Heimatstadt und die Stadt der Rosen. Veranstaltungen, wie das Steamrose-Festival im Jahr 2019 finde ich ganz toll. Das würde ich mir öfter wünschen. Auch Events wie z. B. das Mitternachtsshopping sind immer sehr schön, da ist halb Forst auf der Straße.
Eine weitere schöne Idee ist die Gestaltung der Cottbuser Straße mit den bunten Fahrrädern. So wird das Stadtbild attraktiver und spiegelt Forst als Fahrrad- und Rosenstadt wieder.